Wohin mit dem Board?
Platzierung und Funktionalität wird vom pädagogischen Konzept bestimmt: Zentral oder seitlich beigeordnet. In der Regel aber ortsfest und ständig verfügbar.
Informatikkabinett, Fachraum oder Klassenzimmer?
Die digitale Präsentationslösung gehört in den pädagogischen Alltag des Fachunterrichts, entweder im Klassenraum oder in beliebigen Fachkabinetten.
Das dem Werkzeug "Interaktive Tafel" innewohnende Potential kann in Fächern besser ausgeschöpft werden, die mit einer starken Interaktion, umfangreicher Verwendung grafischer Veranschaulichungen und intensiver Nutzung der Tafel einhergehen. Als (nichtausschließliche) Beispiele sollen hier Geographie, Geschichte, Physik, Ethik und Gemeinschaftskunde genannt werden. In allen Fächern kann es auch zielführend sein, passive Panels als reine Anzeigegeräte mit Möglichkeiten zur Bild- und Tonwiedergabe über Funk bereitzustellen. Hierbei sollten zumindest die Standards Apple Airplay bzw. Screencast/Miracast unterstützt werden, um mit Tablets und Smartphones beliebiger Hersteller arbeiten zu können.
Ein wenig Vorsicht ist in Chemiekabinetten mit aktivem Experimentierbetrieb angeraten. Der unvermeidbare Kontakt mit diversen Chemikalien kann die Lebensdauer der Technik deutlich verkürzen.
Vor, neben, hinter oder an Stelle der bisherigen Tafel?
Eine interessante Frage, die nicht zuletzt auch Fragen des Investitionsschutzes aufwirft. Schließlich hat auch eine klassische Tafel Ihren Preis und einen Nutzungszeitraum der sich eher über mehrere Generationen erstreckt. Auch wird nicht jeder Lehrer gern auf die Möglichkeit verzichten, schnell und ohne erst irgend etwas einzuschalten Notizen zu machen.
Da aber die Tafel eines der wichtigsten Arbeitsinstrumente im Unterricht ist, sollte Ihr ein zentraler Platz eingeräumt werden, der gute Sicht von allen Schülerplätzen gewährt. Dies gilt auch für die interaktive Tafel, die durch stiftbeschreibbare Seiten- oder Nebentafeln ergänzt werden kann und sollte. In den meisten Fällen wird dann die interaktive Tafel die klassische Tafel ersetzen.
Setzt man auf passive Displays, können diese in den Zwischenraum der Tafelpylonen montiert werden und dort die Präsentationsfläche für Overhead-Projektoren ersetzen. Eine Höhenverstellung erübrigt sich bei passiven Displays - jegliche Interaktion findet dort am Endgerät und nicht an der Projektionslösung statt.
Eine kreative Lösung ist es, klassische Tafel und digitale Präsentationslösung an gegenüberliegenden Wänden im Klassenzimmer anzubringen und je nach Bedarf zu unterrichten.
Problemfall Doppel-Pylonentafel
Problematisch erscheint die Anordnung hintereinander, die sich aufdrängt, wenn Pylonentafeln mit zwei Blättern vorhanden sind. Ein Lösung wäre die Montage eines nicht-höhenverstellbaren passiven Displays an der Wand zwischen den Pylonen. Alternativ kann bei zweiflächigen Pylonentafeln die hintere Tafel durch eine höhenverstellbare interaktive Tafel ausgetauscht werden. Ein Austausch der vorderen Tafel scheidet als Lösungsansatz regelmäßig aus, da die Kabelführung berücksichtigt werden muss.
"Flipped Classroom" mal anders - Unterrichtsräume "drehen"?
In vielen Schulen befinden sich bereits LAN-Dosen im hinteren Bereich des Klassenzimmers. Diese versorgten meist Medienecken bzw. Medieninseln mit einem Netzwerkzugang. Ist dies der Fall, kann es eine Überlegung wert sein, das Klassenzimmer "einfach" zu drehen und die neuen Geräte zur digitalen Großbildprojektion / die interaktiven Tafeln dorthin zu bringen, wo bereits Kabel liegen.
Achtung Kreide!
Seit in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts die ersten Computerkabinette an Schulen aufgebaut wurden gilt die Regel "Keine Kreidetafel im Computerkabinett" als unumstößlich. Schließlich ist es für Jeden nachvollziehbar, der einmal ein Klassenzimmer mit Kreidetafel betreten hat, dass sich der Kreidestaub wirklich überall im Zimmer niedersetzt und zwangsläufig die Ansaugöffnungen von Lüftern etc. "bevorzugt". Die absehbaren Folgen sind Lagerschäden und der damit einhergehende Geräuschpegel sowie die unvermeidlichen Überhitzungsprobleme. Entweder weil Lüfter stehen geblieben sind oder Filter verstopfen.
Abhilfe brachten und bringen die klassischen Whiteboards, die mit Whiteboard-Markern beschrieben werden. Wischt man diese ab, entstehen große weiche Flocken, die keine derartigen Probleme verursachen.
Mit der Einführung interaktiver Tafeln wird der Kreideeinsatz schulweit zum Problem. Auch wenn in der Regel keine lüftungsintensiven Beamer mehr eingesetzt werden, verfügen die dazugehörigen Computersysteme meistens doch noch aktive Lüfter. In Abhängigkeit vom Tafeltyp kann es durchaus auch zum vorübergehenden Ausfall von Sensoren (Stift-Erkennung) kommen, wenn diese von Kreidestaub bedeckt sind. Gefährdert sind überdies im Board integrierte oder angebaute Lausprecher, Anschlüsse für Zusatzgeräte oder auch Tasten, mit denen bestimmte Funktionen aufgerufen werden können.
Versuchen Sie also:
1. Kreidetafeln aus dem Raum mit der interaktiven Tafel zu verbannen oder wenn das nicht möglich ist
2. soviel Abstand wie irgend möglich zwischen Kreidetafel und interaktivem Board zu schaffen.